Guten Morgen aus Bordesholm. Die Debatte um den besten Weg zum Frieden in Europa und anderswo geht weiter und es ist auch notwendig, dass die Friedensbewegung sich wieder stärker zu Wort meldet und die Diskussionshoheit nicht der Militärlogik und der Rüstungsindustrie überlässt. Gleichzeitig geht es darum, dass imperialistische Angriffskriege keinen Erfolg haben dürfen und Kriegsverbrechen nicht ungeahndet bleiben. Zwischen Pazifismus und Kriegsgegnerschaft, Selbstverteidigungsrecht und solidarischer Hilfe, Bellizismus und Wettrüsten gibt es vieles zu diskutieren, differenziert und mit Argumenten am besten, leidenschaftlich gerne, aber vielleicht auch jenseits verzerrender und bösartiger schwarz-weiß Stereotypen. Darum geht es auch heute Abend um 21.45 Uhr in der ARD, wenn ich bei ¥Anne Will“ mal wieder als Diskussionsteilnehmer zu Gast bin. Themen gibt es genug: Zwischen Zeitenwende und (neuer?) Friedenspolitik, mit Einsichten aus Fehlern und Irrtümern, mit den (richtigen?) Lehren aus der deutschen und europäischen Geschichte, mit den transatlantischen und globalen Dimensionen des Themas, mit dem Zusammenhalt zwischen innerer und äußerer, sozialer Sicherheit, mit einem Krieg, der nicht nur in aller Grausamkeit auf den Schlachtfeldern, sondern auch um die öffentliche Meinung in den westlichen Demokratien geführt wird. Das wird sicher ein spannender Abend. Gestern tobte noch einmal auf den Social Media Kanälen die sehr polemisch geführte Debatte, warum ich eine Einladung zum Interview bei Ralf Schuler ¥Die richtigen Fragen“ auf dessen umstrittenen Internetportal angenommen habe. Dass ich meine Meinung überall sage und mich der Diskussion auch dort stelle, wo ich entweder direkt mit Rechtsradikalen debattiere oder ein Umfeld vorfinde, dass weder meinen Neigungen entspricht, noch einfach ist, kann man kritisieren und das mag auch jeder für sich selbst entscheiden, wie er das sieht. Meine Haltung zum Boulevardjournalismus ist kritisch und ich habe seinerzeit mit großer Zustimmung die Bücher von Günther Wallraff über die BILD Zeitung gelesen und auch mit Wallraff darüber gesprochen. Gleichzeitig geht es aber um die Leser und Zuschauer/innen, die ich ungern den Konservativen und Rechten überlassen möchte. Und da ich mich grundsätzlich nirgendwo anbiedere und meine Überzeugungen als Linker in der Sozialdemokratie überall und immer mit Leidenschaft vertrete, egal wie groß die Diskussionsübermacht oder der Wind von vorne ist, wundert mich die normative Entschiedenheit und Selbstgerechtigkeit derer, die sagen, man dürfe da oder dort nicht auftreten und werte damit nur kritikwürdige Formate auf - das wird mit heftiger herabsetzender Rhetorik dekretiert. Wie wertet man ein Medium auf oder unterstützt es gar? Durch ein Interview? Gewiss nicht. Interviews gibt man vielen verschiedenen Medien und Journalist(inn)en, da geht es um die eigenen Inhalte, nicht um den/die Gegenüber. Wenn man etwas abonniert, dafür wirbt, ständig lobt oder anpreist, dann ist das etwas anderes - ich würde es professionelle Distanz nennen, die übrigens wechselseitig geboten ist. Wenn es um unsere potentiellen Wählerinnen und Wähler geht, die auch solche Formate wahrnehmen, wie klug ist es da, immer nur unter sich zu bleiben, statt die Auseinandersetzung zu suchen, von der die Demokratie lebt und die sich in auch scharfer Debatte mit Andersdenkenden zu bewähren hat. Die Stilkritik - der Inhalt kommt gar nicht vor - wirkt leicht elitär und intellektuell überheblich und schreibt auch Menschen pauschal ab. Inhaltliche Anbiederung an rechte Diskurse machen ganz andere, da bin ich eher ungefährdet, aber das Verharren in der eigenen Bubble ist nicht wirklich zielführend. Wer sich nicht traut, seine politischen Überzeugungen leidenschaftlich und selbstbewusst auch in einem Umfeld zu vertreten, das alles andere als freundlich und unterstützend, ja vielleicht sogar feindselig erscheint, ist nicht besonders geeignet, politische Verantwortung zu tragen und sollte vielleicht die eigene Berufswahl bzw. Entscheidung, politische Mandate anzunehmen, überdenken. Ich respektiere jeden, der für sich eine andere Schlussfolgerung zieht, aber mich befremdet die Rigorosität derer, die so wenig Vertrauen in die eigene Überzeugungskraft und Argumentationsstärke haben, um sich dem Wettbewerb im Meinungsstreit auch da zu stellen, wo der Wind von vorne kommt. Hermetische Social Media ****** und politische Milieus haben etwas von politischer Selbstbefriedigung, die angesichts der Herausforderungen und Gefährdungen für unsere freiheitliche Demokratie und vor allem vor dem Hintergrund der Probleme, die es zu lösen gilt, sind sie weniger, als wir uns selbst zumuten müssen bzw. Uns leisten können. Genug der Worte zum Sonntag. Enttäuschendes 0:0 meines sehr überlegenen HSV im Nordderby gegen Holstein Kiel - bitte keine Frühlingskrise 2023, wenn der Aufstieg in die Erstklassigkeit gelingen soll! Mein Musiktipp für Euch da draußen im digitalen Orbit ist von Joan Baez & Bob Dylan - Blowin‘ in the wind Schönen Sonntag https://youtu.Be/eG12XQgxkws
Text- und Bildquelle: Facebook. Herausgegeben von Ralf Stegner auf Facebook. Haftungsausschluss!
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Ralf Stegner (* 2. Oktober 1959 in Bad Dürkheim) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit dem 26. Oktober 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages. (Wikipedia)
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