Ihr Lieben! Draußen regnet es, der Sonntagsspaziergang fällt aus (außer man hat einen Hund...), Warum also mal nicht was angucken? Hier eine kleine Empfehlung privater Natur aus Begeisterung heraus - und nein, ich bekomme dafür nix außer der Liebe der Beteiligten, und die ist eher platonisch Das ZDF kommt immer mehr aus seiner verstaubten Ecke und macht immer wieder durch progressiv-gute Serien auf sich aufmerksam. War "It's a sin" schon eine Offenbarung, gibt's jetzt was Wunderbares, was Horror, Mystery und queere Themen verbindet - und hier ist queere Thematik nicht Trittbrettfahrerei, sondern wichtige Grundvoraussetzung. Worum geht's bei "Was wir fürchten"? Amoklauf an einer Schule, Gedenktag, Aufarbeitung und Verdrängung, Geister und Dämonen aus der Vergangenheit und in einer cleveren Parallelhandlung der Versuch eines Religiösen, seinen schwulen Sohn mittels Konversionstherapie zu einem "guten Christen" zu machen. Und nein, es ist kein Kitsch, es ist ein wirklich wunderbarer Mix aus Thriller und Horror und Drama, der auf jeder Ebene zu überzeugen weiß. Die Darsteller sind bis in die kleinste Nebenrolle unaufdringlich perfekt, die Kameraführung ist so grandios wie das Set, die Beleuchtung ist top, das Make-up so perfekt wie Drehbuch und Sound - und hätte man gesagt, das sei eine Hollywoodproduktion, hätte es jeder geglaubt, aber nein, es kommt aus eigenen Landen und wurde überdies angeblich mit geringem Etat umgesetzt - was man dem cleveren Genremix nirgends ansieht. Okay, man kann sich fragen, ob die "Jump scares" (also die plötzlich auftauchenden Schockelemente) in der Häufigkeit sein müssen, wie der Rote Teufel ins Geschehen passt und ob es nicht auch ohne Geister funktioniert hätte - oder warum die überhaupt einen Menschen brauchen, um Geschehnisse aufzuarbeiten, wo sie doch eh ziemlich mächtig sind... Aber das wäre Kritik auf sehr hohem und spießigen Niveau. Letzten Endes weiß man ja eh nicht, was Phantasie ist und was Realität, und die abschließende Folge 6 bügelt dann nochmal vieles so gegen den Strich, dass man vermutet, dass die Hölle, aus der die Geister kommen, genau die Hölle ist, die verschiedene Charaktere durchmachen. Besser kann man Konversionstherapie nicht kritisieren als in diesem Film und besser kann man das alles nicht umschreiben als es der wunderbare Dieter Osswald hier tut: "Horror mit Haltung - Gegen diese Geisterbahn ist Netflix wie Kinderstunde" - (https://www.Queer.De/detail.Php?Article_id=47398) Recht hat er. Wer ein Faible für Horror, Mystery und Drama hat, ist hier richtig, und wer queere Themen mal verarbeitet sehen will, wo sie auch Sinn machen, ist hier auch richtig. Nur schreckhaft sollte man nicht sein - aber gerne offen für Neues. Danke ans ZDF und danke an Rolf Steinacker, dass Ihr diesen Spagat aus Nervenkitzel und Inhalt so grandios hingekriegt habt. Gerne mehr davon! Zu sehen in der Mediathek des ZDF - mit FSK-16-Sperre, d. H. Frei zugänglich ab 22 h, es sei denn, man erstellt ein kostenloses Konto, dann geht's auch tagsüber... Alle Infos hier: https://www.Zdf.De/serien/was-wir-fuerchten Zum Trailer geht's hier lang: https://www.Zdf.De/serien/was-wir-fuerchten/trailer-496.Html
Text- und Bildquelle: Facebook. Herausgegeben von Michael Panzer auf Facebook. Haftungsausschluss!
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