Ditib vs. Autonome - nicht nur wegen dieser außergewöhnlichen Konstellation ist der Wuppertaler Moscheestreit mehr als die x-te Neuauflage einer alten Debatte. In Wuppertal geht es, neben anderem, um Glaubensfreiheit. Aber auch Glaubwürdigkeit. Für diese Reportage (WELT+) habe ich mit Vertretern des Autonomen Zentrums, der Ditib-Gemeinde Wuppertal-Elberfeld, der Alevitischen Gemeinde, OB Uwe Schneidewind und Kommunalpolitikern verschiedener Parteien gesprochen. Hier 👇 eine lange Passage aus dem Gespräch mit den Ditib-Leuten: "Sie mit Fragen zu Erdogans Politik zu bedrängen, hätte etwas von einem Gesinnungsverhör, aber würde nichts bringen. Allzu leicht könnten sie sich darauf berufen, dass sie sich als Vorstand eines deutschen Moscheevereins nicht zur türkischen Politik äußern müssten. Man muss schon präziser fragen: Mit der Religionsbehörde ist ihr Verein über die Imame direkt und über den Aufsichtsrat indirekt verbunden. Was denken sie über die homophoben Tiraden des Diyanet-Chefs Ali Erbas? Özcan weicht aus, erst auf Nachfrage sagt er: ¥Wir haben kein Recht, uns einzumischen, wie Menschen ihre Freiheiten leben.“ Und wie fand er es, als Erdogan im Innenhof der berühmten ¥Blauen Moschee“ in Istanbul eine Wahlkampfrede hielt? ¥Das habe ich nicht mitbekommen“, sagt Özcan – und merkt, wie wenig glaubhaft das wirkt. So fügt er hinzu: ¥Ganz klar: Das gehört nicht in die Moschee.“ Für einen Ditib-Funktionär bemerkenswert kritische Worte, die man als Zeichen dafür deuten kann, dass sie hier in Elberfeld besonders ausgefuchst sind. Oder dafür, dass sie sich wirklich vom Bundesverband abheben: aufgeklärter, liberaler, autonomer. Özcan wirkt abgekämpft. Und er bedauert, dass er kaum nach den sozialen Projekten befragt werde, aber umso mehr nach der türkischen Politik. Doch das ließe sich leicht vermeiden – wenn sein Verein aus dem Dachverband austreten würde. Warum tun sie das nicht?" Und aus dem Gespräch mit einem Stadtrat der Grünen: "Die meisten Sorgen hält er für unbegründet: ¥Den Kindergarten zum Beispiel wird nicht Ditib betreiben, sondern der Verein Anadolu – ein anerkannter Träger der Jugendhilfe und ein alevitischer Verein.“ Das wäre eine Sensation. Aber ist das denn wahr? Schäfner zückt sein Telefon, googelt hektisch und räumt ein, dass er sich doch nicht sicher sei. Dabei findet sich die Antwort im Internet: auf der Website der Ditib. Dort sind neben 829 Moscheegemeinden 83 Sport- und Kulturvereine verzeichnet. Darunter: Anadolu Wuppertal e.V., Markommanenstraße 9-11, gleich neben dem AZ. Ein Oberbürgermeister, der die Zahl der Ditib-Vereine in seiner Stadt nicht kennt, ein Stadtrat, der zum Thema spricht, aber einen Ditib-Verein für einen alevitischen hält – nach der monatelangen Debatte dann doch erstaunlich."
Text- und Bildquelle: Facebook. Herausgegeben von Deniz Yücel auf Facebook. Haftungsausschluss!
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