Aus der Reihe: Quo vadis, Europa? Der Westen rüstet auf - aber wofür eigentlich? Man könnte glauben, Europa stehe kurz vor dem großen Krieg, so hektisch rattern derzeit die Panzerbänder. Jeder Regierungschef wirkt plötzlich wie ein Miniatur-Churchill, jeder Etat wie ein Notstandshaushalt. ¥Abschreckung“ heißt das Zauberwort, und wer nicht mitrüstet, gilt als unpatriotisch oder naiv. Nur eine Frage bleibt offen: Wen will man eigentlich abschrecken – den Feind oder sich selbst? Denn so laut das Getöse, so schwach der Unterbau. Die Rüstungsindustrie wird auf Friedenszeiten gedrosselt, dann wieder im Kriegsmodus bejubelt – ein Rhythmus wie in einer schlecht programmierten Waschmaschine. ÜBerall Dieselgeneratoren aus der Industriegeschichte des 20. Jahrhunderts, aber kaum einsatzfähige Panzer, Munitionsvorräte für zwei Wochen und Armeen, die auf Freiwillige hoffen, während ganze Generationen Kriegsdienst als Anachronismus betrachten. Die NATO schwört auf ¥Einigkeit und Stärke“, doch unter der Oberfläche knirscht es. Europa hat gelernt, dass Washingtons Bündnistreue vom jeweiligen Präsidenten abhängt: mal missionarisch, mal transaktional. Hinter verschlossenen Türen wird längst gerechnet, wie viele Tage der Kontinent allein durchhielte, sollte Amerika gerade mit sich selbst beschäftigt sein. Ergebnis: sehr wenige. Und die Bevölkerung? Zwischen Energiepreisschock, Klimapanik und Migrationsdebatte nimmt kaum jemand wahr, dass Europa im Begriff ist, den ¥Friedensdividenden“-Rausch der letzten 30 Jahre rückgängig zu machen – ohne zu wissen, welches Ziel die neue Nüchternheit eigentlich haben soll. Kiew ruft, Washington mahnt, Brüssel beschließt, Berlin zaudert – eine Choreographie aus Reflexen, nicht aus Strategie. Man produziert Munition, als sei sie ein politisches Argument, und hofft, dass ¥Abschreckung“ das Gegenteil von Krieg bleibt. Vielleicht liegt genau hier das Problem: Der Westen rüstet für ein Szenario, das er selbst nicht mehr definieren kann. Er will Stärke zeigen, ohne sie zu brauchen – und Frieden bewahren, ohne ihn wirklich zu erklären. Das Ergebnis ist ein Zustand kollektiver Mobilmachung bei geistiger Demobilisierung. Die Rhetorik klingt nach 1942, die Realität nach 2042: keine Helden, keine Massenarmeen, nur überforderte Demokratien, die ihre Wehrhaftigkeit in Excel-Tabellen messen. Und irgendwo zwischen den Haushaltszeilen steht die stillste, ehrlichste Frage dieser neuen Zeit: Wenn wir schon aufrüsten – wer führt dann eigentlich an, und vor allem wohin?
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