Krieg! Krieg! Krieg! ÜBerall Kriegsgeschrei! Erst gegen ein Virus, jetzt - gegen die Russen. Da machen viele mit. Es gibt nur noch ein Ziel für das Land: kriegstüchtig werden! Gegen den Russen! Da wird selbst der Ur-opa nochmal wach und schreit: Jawoll!! Sogar Lettland kann sich jetzt den Einsatz von Bodentruppen in der Ukraine vorstellen. Alle beiden Soldaten seien voll bereit, hört man reden. Aber sowas von bereit! Neben Frankreich meldet sich jetzt auch Polen bereit zum Krieg gegen Russland - ein ganzer Kontinent steht auf! Auch die Deutschen - die eigentlich verstehen sollten, was Krieg bedeutet, haben sie doch viele Millionen Menschen in Kriegen verloren und gelernt, dass selbst der gute Deutsche schrecklichste Verbrechen im Krieg anrichtet - kennen nur noch eine Devise: deutsche Waffen an die Front. Selbst die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht wird wieder angesprochen - und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis Millionen deutscher Jugendlicher für den Einsatz im Fleischwolf Front gedrillt werden. Krieg bedeutet die völlige Verrohung ganz normaler Menschen - das hatten wir mal gelernt. Er bedeutet die künstliche Heranzüchtung widernatürlichen Hasses, der Generationen überdauern kann. Und er bedeutet: unzählige Leichen und noch mehr Verstümmelte - körperlich wie geistig - die nie mehr an einem normalen sozialen Leben teilnehmen können, für die eine beglückende Lebensqualität für ewig in unerreichbare Fernen rückt. Womöglich sollte man die deutschen Dauerkriegstreiber in der Politik mal an die Front führen - nach einem erfolgreichen Artillerieschlag: da ist das Schlachthaus für Kühe ein Kindergarten gegen. Alle vegan und klimaneutral, aber der Massenabschlachtung von Menschen wohlgesonnen? Krieg - so war für über hundert Jahren klar - ist für Menschen nicht gesund. Man verhandelte, erfand viele Gesetze, um ihn unmöglich zu machen - oder wenigstens etwas menschlicher, vor allem für die Zivilbevölkerung, die Gefangenen und Verwundeten. Allen war klar: die irren Könige müssen weg: normale Menschen würden nie Krieg gegeneinander führen: er verwüstet die Felder, tötet die Bauern und verroht das Menschenvolk. Auch die Staaten waren im Visier: in Deutschland hat es funktioniert, auch in Europa: ist man erstmal eine Einheit, wird ein Krieg Bayern gegen Hessen grober Unfug, auch Frankreich gegen Deutschland hat es seit der EU nicht mehr gegeben. Wir haben Demokratien erfunden - nur um festzustellen, dass seitdem Kriege... Verlogener werden. Sie werden nicht mehr offiziell erklärt, man nennt sie einfach anders. Und anstatt der irren Fürsten sind nun gewählte Irre am Drücker, die sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich morden zu können. Wo war da nochmal der Fortschritt - außer in der Waffentechnik? Wie können wir uns das erklären - so als aufgeklärte Menschen - dass die Aufklärung so völlig versagt hat, dass Kriege nicht zur Ruhe kommen, sondern Hochkonjunktur haben? Die Waffenimporte in die EU - meldet Sipri - haben sich seit 2019 verdoppelt, während in den Kindertagesstätten Katastrophen drohen, die Brücken einstürzen und das Land mangels Wohnraum immer unbewohnbarer wird? Ich denke, wir müssen zum alten Griechenland zurück, wir müssen uns Kriegsgötter denken, denen wir machtlos gegenüberstehen, weil sie unseren Geist verwirren und zu gräßlichen Untaten gegen die Nachbarn anstacheln - oder ist das noch anders erklärbar? Und wir wird man eigentlich Götter los? Kriegsgötter vor allem?
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