Heute im Radio: die Vertrauensfrage. Nicht die von Kanzler Scholz, sondern die Frage, ob die Bürger noch der Politik vertrauen. Das Ergebnis ist - laut Experten - recht mager. Statista veröffentlichte am 8.10 eine Statistik dazu, demnach trauen 67 Prozent der Deutschen den Parteien nicht mehr - und die Parteien sind ja jene Form, die uns die Verfassung aufnötigt um Politik gestalten zu können. Eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit vertraut den tragenden Säulen der Politik dieses Landes nicht mehr - eine respektable Mehrheit, die allerdings... Nichts ändern wird. Da hilft ja auch keine neue Partei, egal welcher Art, weil sich am System nichts ändert. Dank Fraktionszwang gibt es in diesem Land ja nur eine Hand voll realer Machtträger - und die sind schnell eingemeindet. Durch Freundlichkeit, durch Spenden, durch Bargeld im Koffer, durch Jobangebote jenseits der politischen Welt - es gibt viele - auch durchaus legale - Möglichkeiten, dort steuernd zu wirken und dafür zu sorgen, dass die Bürger wählen können was sie wollen, sich aber nichts ändert - jedenfalls nichts substantielles. Und wie es scheint, weiß das eine absolute Mehrheit im Land - es ändert aber doch nichts. 90 Prozent finden - laut Radioexperte - die Demokratie immer noch toll - das sind exakt jene 90 Prozent, die auch sonst nichts zu sagen haben, will mir scheinen... Aber die Hoffnung nicht aufgeben. Politische Alternativen zum System? Sind mit aller Macht mundtot gemacht worden. Wer zum Beispiel macht sich heute noch für die Anarchie stark? Der Begriff ist maximal verpönt... Obwohl heute noch viele Gemeinden in den USA durchweg anarchistische Züge haben, seit Jahrhunderten schon: ohne Bombenleger, ohne Zwangslager, ohne Massenhinrichtungen - was für jemanden der sich in den Grundzügen der politischen Philosophie des Anarchismus auskennt nicht verwunderlich ist, will doch der Anarchismus vor allem eins: dass der Normalbürger frei von jeder äußeren Macht leben kann. Dazu zählen die Macht der Kirchen, die Macht der Wissenschaft, die Macht der Parteien und die Macht der Konzerne sowie die Macht der Banken, der Geheimdienste, aber auch die Macht das anonymen Staates. Findet jeder eigentlich gut, wenn man das so erzählt... Aber niemand käme auf die Idee, eine anarchistische Bewegung zu gründen, die Freiheit von Mächten jeder Art wirklich ernst meint - heute läuft man schon Gefahr, am Laternenpfahl zu enden, wenn man nur nicht rechts genug ist. Nebenbei bemerkt: der Kommunismus mochte die Anarchisten mir ihren selbstverwalteten Strukturen auch nicht. Niemand, der nach Macht strebt, mag sie. Die Geschichte des Anarchismus ist ein schönes Beispiel dafür, wie man politische Ideen töten kann - und wir erleben gerade, wie generell die Idee, dass arme Menschen politische Macht ausüben (Stichwort: linke Politik) generell nicht mehr gesprächsfähig ist. Was aber gesellschaftsfähig ist, ist stramm rechte Politik - wie der Beginn des wirtschaftlichen Bürgerkrieges durch Hartz IV oder die äußerst bedenklichen Auswüchse in der Coronapolitik inklusiver einer beängstigenden Gleichschaltung der Medien, die genormtes Denken vorgeben. Also steuern wir sicheren Wissens der nächsten großen Katastrophe entgegen: dem turnusmäßigen Zusammenbruch des Kasinokapitalismus, den wir schon mehrfach erlebt haben, ohne daraus große Lehren gezogen zu haben, weil... Nun ja: ein großer Krieg die Folgen schnell übertüncht und die Leute dann andere Probleme haben. Oder sehe ich das jetzt wieder zu düster? Aber was soll ich machen: ich traue halt Parteien, deren Entscheider eingebunden sind in vielfältige Netzwerke wirtschaftlicher Macht auch nicht mehr so sehr. Womöglich wäre es eine clevere Alternative, das Parlament mit zufällig ausgewählten Bürgern ohne Parteizugehörigkeit zu besetzen - alle vier Jahre neu? Könnte doch sein, dass sich dann die Sachkompetenz endlich mal erhöht, oder?
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