Die Jugend von heute. Lerne ich gerade durch die Werbung kennen. Sind tolle Leute: die basteln sich eigene Skateboards. Oder modellieren riesige Grashalme aus Holz. Und können Rockkonzerte besuchen. Letzteres ist oft die einzige Qualität, die viele vorweisen können. Spaßgesellschaft pur. Da ist man auch schon mal dafür, Ungeimpfte einzusperren oder Waffen in Kriesengebiete zu schicken: wenn der Spaßraum in Gefahr ist, ist schnell Schluss mit lustig. Spaß - und die Spaßgesellschaft. In aller Munde - gibt Filme und Bücher darüber. Man macht sich kaum Gedanken darüber, weil es ja alle sagen. Und wenn man fragt, warum man nicht lieber eine "Freudegesellschaft" erschafft - wo Freude die Grundlage ist anstelle von Spaß? Was ist das eigentlich: Spaß? Jessica Kretschmar, Trauerbegleiterin, ist dem mal nachgegangen: "Das Wort Spaß ist eine Substantivbildung aus dem italienischen spasso, was so viel bedeutet wie Zerstreuung, Zeitvertreib, Vergnügen. Spaß meint also das kurzfristige Vergnügen." Der schnelle Kick. Für einfach Gemüter, denen Humor schon zuviel Tiefgang hat. Dick und Doof für Einsteiger, Schadenfreude als Betriebssystem. In der Wirtschaftswoche wurde man da schon deutlicher: "Wir leben schließlich im Zeitalter der Jein-Sager, die sich nicht trauen, eine Familie zu gründen und sich zu nichts bekennen wollen. Stattdessen ist Spaß angesagt." Das sagt dann die Wissenschaft zu diesem Spaß: "Die haben eigentlich recht. In so einer beschleunigten Welt ist es hochgradig riskant, sich schnell festzulegen. Wir leben in einer Gesellschaft der vielen Optionen. Wenn wir uns festlegen, verpassen wir etwas anderes. Das Mittel der Wahl ist die Erhöhung der Erlebnisdichte pro Zeiteinheit. Auf Grund dieser Beschleunigung sind wir heute sehr auf den Spaß fixiert. Aber man muss Spaß und Freude unterscheiden. Wenn der Spaß vorbei ist, muss ich schnell woanders hin. Freude dagegen ist ein durchgängiges Lebensgefühl." (Aus: Wiwo, Ohne Belohnung läuft gar nichts, 2013). Diese emotionalen Eintagsfliegen sind natürlich für die Politik ideal: sie denken nicht, entwickeln keine Strategien, haben die politische Wucht eine Gruppe aufgescheuchter Hühner. Und so konsumieren alles, was man ihnen so vorwirft - man muss nur die Erlebnisdichte pro Zeiteinheit erhöhen: mit dem Mountainbike in Top-in-Sneakern zum Rockkonzert, den Trendkaffee lässig in der Hand, das Modeshirt stolz präsentiert - ein dämliches Grinsen auf dem durch die Supermodelsonnenbrille entstelltem Gesicht, weil man endlich, endlich alles richtig gemacht hat. Und wenn der Spaß vorbei ist? Dann kommt die Depression. Wir sind als Menschen halt nicht so oberflächlich wie Federvieh angelegt. Das - ist echte spätrömische Dekadenz. Wir wissen, wie das ausgegangen ist. Spaßhaufen sind nicht überlebensfähig, unfähig zur Strategie und Taktik, eine leichte Beute für jeden Jäger. Und superkorrupt. Für den Erhalt des Spaßraumes tun sie alles, um der inneren Leere zu entkommen. Im Ausland morden lassen? Warum nicht, wenn denn nur Bier und Party weiterlaufen. Frage mich nur: wenn es mal ernste Probleme gibt - das sind dann die, für die man gedanklich größten Tiefgang braucht - wie werden die Spaßvögel und Ulknudeln dann reagieren? Nun - sie werden die gehorsamsten Diener der Abscheulichkeit sein - wenn nur einmal die Woche Christen von wilden Tieren im Zirkus zerrissen werden. Ja - das war das "Dschungelcamp" auf römisch. Gehört auch zur Wurzel der westlichen Werte. Oder? Oder jein? Weiß nicht, ob ich denen mal sagen soll, das ihr Luxus-Lebensstil nur durch 30-40 Sklaven pro Luxuskid möglich wird, die irgendwo in der Welt für einen Euro am Tag arbeiten - und den kriegen sie nur, um nicht zu verhungern. Wie die Parasiten hängt dieses Jungvolk an den Wertschöpfungsketten der Ausbeutung, auf der ständigen Suche nach Kirmes und Achterbahn. Ach lassen wir das: ist Sonntag und man will denen ja nicht ihren Spaß verderben. Oder?
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