Da steht ja ein philosophisches Werk neben meinem Schreibtisch: Wahrheitstheorien. Für die Philosophie sehr bedeutend, deshalb war sie mal die Mutter aller Wissenschaften, bevor ihre Kinder sie verließen und lieber Dogmen als Wahrheit pflegten. Ist einfach bequemer. Gunnar Sirbeck hat in dem Werk 1970 einiges zusammengefasst: "Der Band zeichnet anhand ausgewählter charakteristischer und einflußreicher Positionen in der philosophischen Diskussion des 20. Jahrhunderts die Geschichte der Wahrheitstheorien nach. Folgende Stationen wurden ausgewählt: die Korrespondenz- und Kohärenztheorie der Wahrheit, der Pragmatismus, die linguistische und die dialogische Theorie der Wahrheit sowie die Evidenztheorie." Es zeigt, wir groß und kompliziert das Problem der "Wahrheit" ist - und zwar schon seit Jahrtausenden. Schon der Begründer unseres Rationalismus kam zu dem Ergebnis, dass wir doch allem, was uns unsere Sinne präsentieren, nicht im Mindesten trauen können (später gar es für die Erkenntnis dann einen Nobelpreis): er formulierte deshalb den bekannten Satz: ich denke, also bin ich. Platos Höhlengleichnis geht in eine ähnliche Richtung - wenn auch mit anderem Schwerpunkt, der an die Grundüberzeugungen des Buddhismus erinnert: die Welt ist nur eine Illusion, hinter der die Wahrheit nur gelegentlich durchschimmert. Das war 1970. 2023 hat sich das Problem mit der Wahrheit erledigt: wir haben Faktenchecker. Anstatt kritisch zu prüfen, was wir gerechtfertigterweise als Wahrheit ansehen können - mit unserem begrenzten Horizont - verkünden die einfach Wahrheit: am besten noch die, die die Konzerne den Regierungen diktierten. Habe mir mal einen ausgesucht: Pascal S. Er leitet den "Faktenfinder" der Tagesschau - und hat enorme Arbeit geleistet: "Dabei recherchierte er beispielsweise verdeckt zu Ärzten, die Corona verharmlosten und ohne medizinischen Grund Atteste gegen das Tragen von Schutzmasken ausstellten." Wie kann der man mit seiner Ausbildung - Master in Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg - beurteilen, ab wann Ärzte Corona verharmlosen und unsinnige Atteste ausstellen... Ohne einfach die Propaganda der Konzerne unkritisch als wahr zu übernehmen? Und: kennen wir diese Art verdeckter Ermittlung nicht eher von der Stasi? Die Aufgaben des Journalismus kenne ich anders: ¥Missstände aufdecken, Gegebenheiten hinterfragen und Kritik üben“ (aus: Studlib, Medien- und Kommunikationswissenschaften). Regierungsgegner aufdecken wäre da nicht das primäre Ziel - aber schon das Hinterfragen, ob Masken und Panik wirklich so vorteilhaft sind. Der moderne Stasijournalismus sieht das wohl anders, übt Kritik nur an Kritikern des Systems - und hat natürlich kein Problem mit der Wahrheit: das Problem haben sie einfach dadurch gelöst, dass sie willkürlich Propaganda verbreiten und Gegenpositionen bequem durch Staatsgewalt beseitigen lassen. So endet eine über zweitausend Jahre alte Diskussion über Wahrheit durch eine Meinungspolizei, für die kritische philosophische Reflexion nur "Geschwurbel" ist: eine Qualitätsmeinung, die auch ein Goebbels vertreten könnte. Und damit... Sind wir vollends in der geistigen Barbarei gelandet... Oder?
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