Ja, wieder was los in Deutschland. Die AfD hat die SPD vom Platz 2 der Umfragelisten verdrängt! Panik überall! Jetzt kommt der Untergang! Schuld sind natürlich mal wieder die Wähler, "die unsere Politik nicht verstehen". Und die Regierung, die Mist macht. Bei allen neunmalklugen Kommentaren der meist sehr jungen Hauptstadtjournalisten findet man nirgends etwas, wo man einfach mal diese vermaldeiten Wähler selber fragt: was macht eigentlich diese Partei der konservativen Hinterbänkler von CDU und FDP so attraktiv? Das endlich die, die jahrelang ganz hinten sitzen mussten, jetzt mal vorne neben den Großen sitzen dürfen? Oder das sie - wie jede Oppositionspartei es logischerweise machen muss - einfach mal gegen das wettert, was die Regierung gerade so macht: Krieg, Klima, Seuche, Heizung, Steuern - ist doch seit siebzig Jahren immer dassselbe. Konstruktive Lösungen, eine Utopie für das Land, die alle begeistert und mitreißt: Fehlanzeige. Es ist doch alles nur noch ein Kampf um die fetten Futtertröge im Parlament - und der wird mit allen Mitteln geführt. Wenn die Regierung morgen die Grenzen für Asylbewerber schließt, alle ausweist, die keinen deutschen Pass haben, die Unterstützung für die Ukraine einstellt, den Klimawandel leugnet - wer wird dann wohl am lautesten dagegen wettern? Die, die gerade nicht an der Regierung sind. Im ZDF findet sich gerade ein interessanter Bericht über eine fraktionsinterne Chatgruppe der AfD, der einen spannenden Einblick ins reichsdeutsche Gemüt bringt: die angebliche russlandfreundliche AfD spricht dort offen von Russland als den "Mongolenhorden", dem "Mongolensturm" - ein Begriff der NS-Propaganda für die rote Armee. Natürlich hat man alle üblichen Anklagen wieder zusammengeführt: "Ihr habt uns 1/3 unseres Staatsgebiets geraubt, Millionen Deutsche vertrieben, unzählige Frauen vergewaltigt und das Land ausgeplündert.". Wirkt, als hätte man nach der zweiten Klasse Grundschule keinen Geschichtsunterricht gehabt, was dazu führt, dass man nicht mehr einordnen kann, was da geschehen war: man hatte geerntet, was man gesät hat. Deutschland hatte Russland überfallen - aber sich massiv verrechnet. Die Tiefe des Raumes, die Kälte des Winters, der Schlamm im Frühling, die Qualität russischer Waffen - der"Mongole" war gar kein solcher Untermensch, wie er gefälligst hätte sein sollen. Pech gehabt, reichsdeutscher Herrenmensch. Wie schließt unser Hauptstadtjournalist seinen Bericht? "Die AfD ist die Partei, die öffentlich am meisten Verständnis für Putins aktuellen Angriffskrieg auf die Ukraine zeigt. Und intern am meisten Verachtung für die Rote Armee, die Hitler besiegte." Und zeigt so, dass er selbst auch nicht sauber zwischen dem modernen Russland und der alten Sowjetunion unterscheiden kann - wie die allermeisten seiner Kollegen. Nun denn: dann sind aber auch alle Deutschen immer noch menschenmassenmordende Nazis, deren Vernichtungskrieg gegen die slawischen Völker gerade jetzt wieder auflebt: gegen die Mongolenhorden aus dem Osten, die einfach dumm, brutal, grausam, menschenverachtend und minderwertig sind - lese ich ja täglich in den Nachrichten. Guter Rassismus des Wertewestens ist halt was anderes als der böse Rassismus der AfD - oder? 2018 informierte die Bundeszentrale für politische Bildung noch über die deutsche Medienlandschaft: "Viele deutsche Medien übernehmen diese Fixiertheit auf den Kreml-Führer, wobei sich fast durchgehend ein Putin-kritischer Mainstream durchgesetzt hat, der zeitweise zu einer regelrechten "Dämonisierung" des Präsidenten abgleitet. " Das war noch vor dem Krieg. Man erfährt auch nebenbei, dass viele Zeitungen gar keine Korrespondenten mehr in Russland haben - schon 2018 nicht mehr. Man spricht nicht mehr mit den Menschen, aber über sie: "Solche vereinfachten Deutungen geschehen vor allem in Heimatredaktionen, in denen es an Kompetenz, Interesse und Verständnis für Russland ebenso fehlt wie an frischen Sprach- und Landeskenntnissen. Das hält aber vor allem Kolumnisten und Kommentatoren der verschiedenen Zeitungen keineswegs davon ab, ausgiebig vom deutschen Schreibtisch aus über Russland zu schreiben und gängige Klischees zu verbreiten." Und das Klischee der Mongolenhorde zieht halt ganz gut. Das schweißt die Bürger zusammen. Und da spricht die AfD nur das aus, was deutsche Zeitungen vorgebetet haben - allerdings im NS-Jargon. Oder?
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