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Der Eifelphilosoph
Wir sollten mal über Lehrer reden - die zentrale feudale Macht in der Republik. Ich gestehe: ich habe da auch mal eine Ausbildung gemacht, bin dann aber lieber in die Pharmaindustrie gegangen: mehr Intelligenz, mehr Verantwortungsbewusstsein, mehr Ehtik, mehr Humor und mehr Lebensfreude waren dort zu finden - im Vergleich zum Lehrerzimmer am Elitegymnasium. Sowas schockiert sicher viele und wann immer ich über meine Erfahrungen rede, kommt man mit dem einen guten Lehrer, den jeder kennt - außer ich. Ich meine aber nicht den, ich meine die hundert anderen.
Unser Hauptseminarleiter hatte uns - als seinem letzten Jahrgang - mal geschildert, was einen Lehrer ausmacht: er hatte hunderte davon ausgebildet, wollte aber am Ende seiner Karriere mal die Wahrheit sagen: Lehrer, so sagte er, haben vor allem eins: Angst vor dem Leben, besonders dem Arbeitsleben... Was sie auch zu so unangenehmen Kunden von Handwerkern macht - oder unangenehmen Nachbarn. Lehrer und Arbeit sind Dinge, die sich ausschließen. Sie können sich vor allem der Obrigkeit anpassen - dem Lehrer, dem Professor, der Behörde. Sie gehen in die Schule, wurschteln sich durchs Studium um endlich wieder da zu sein, wo sie ewig Kind sein können: in der Schule.
Im Fachseminar für Religion wurden die jungen Referendare mal gefragt, warum sie eigentlich Lehrer geworden waren. Einer - ich - antwortete: um Schüler über die Möglichkeiten religiösen Lebens aufzuklären. Die anderen Neun antworteten: wegen der Ferien. Diese Antwort war richtig, meine war falsch: im Gespräch unter vier Augen wurde mir damals vom Meister persönlich offenbart, dass ich bei ihm nie Lehrer werden würde - da kein Weg an ihm vorbei ginge (7. Generation Pfarrer), wäre es das gewesen - aber ich kenne ja die Schwächen von Lehrern. Ich habe lustige Dinge erlebt im Lehrerzimmer: so zum Beispiel die dringende Empfehlung, Arbeiten von Lehrerkindern immer mit "1" zu benoten - sonst wäre das mein Ende. Oder die Geschichte mit dem Mathelehrer, der mal kurz die Aufmerksamkeit aller wollte, um einen Schüler loszuwerden: auf die Frage, wer sich an einer "5" beteiligen würde, meldeten sich gleich einige. Mir gefiel das System englischer Privatschulen besser: der Lehrer unterrichtet nur, die Prüfungen machen andere, scheitert der Schüler, ist das die Verantwortung des Lehrers - er muss dann gehen. Das Kompetenzniveau der Schüler übertrifft das unserer Elitegymnasien bei weitem, der Schüler, den ich begleiten durfte, hatte in Deutschland keine Chance, krebste immer um die "4" herum - auf der britischen Privatschule schloss er mit "1" und einer Empfehlung für Oxford ab - die höchste Auszeichnung, die man dort bekommen kann. 75 Prozent der Lehrer folgen auch der konsequenten Freizeitorientierung im Alter und hören früher auf, andere wählen das Parlament zum ausruhen: 10 Prozent der Abgeordneten gehören Lehrberufen an. Dabei ist der Beruf zentral wichtig für dieses Land: die komplette Selektion der Bevölkerung läuft über Lehrer, die den Erfolg ihres Unterrichts ganz allein selbst benoten. "Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir" - dieser Satz zeigt uns schon lange, dass Schule und Leben nichts miteinander zu tun haben. Schlimm für die Schüler. Schon nach der vierten Klasse kommt die erste Selektion - primär nach dem Engagement der Eltern, ihrem beruflichen Status. Das Hartz-Kind kommt generell in die Hauptschule, dass Arztkind aufs Gymnasium Dass das dreigliedrige Schulsystem als eine der wichtigen Quellen der nationalsozialistischen Katastrophe angesehen wurde, wird bis heute ignoriert, dass es dreibändige Bücher über Verhaltensstörungen von Lehrerkindern gibt, ebenso.
Eine meine Ideen dazu wäre, vor jedem Lehramtsstudium verpflichtend eine Lehre und eine mindestens dreijährige Berufstätigkeit einzuführen - man würde dann verhindern, das Menschen die Selektion der nächsten Generation übernehmen, die von den elementaren Qualitäten des Lebens keine Ahnung haben und selbst nie etwas anderes als Schüler waren. Zudem hätten die Lehrer dann auch eine Chance, mehr Respekt seitens der Schüler zu erhalten, weil sie natürliche Autorität haben - und nicht nur Bildungsbeamte sind.
Die Krönung von allem war aber das Seminar, dass ich erst vor drei Jahren besuchte: unter dem Titel "Gewalt an Schulen" wurden unter anderem Methoden vorgestellt, welche Formen auch körperlicher Gewalt Lehrer anwenden können, ohne das Spuren zu erkennen und Folgen zu befürchten wären. Unglaublich, ich weiß - da reden Lehrer mit Lehrern. Ich war selbst entsetzt, mit welcher Offenheit da gesprochen wurde - aber es wundert mich nicht.
Es gäbe viele Alternativen dazu, aber "die letzte Bastion des Feudalismus in Deutschland" (so unser Hauptseminarleiter) hat dieses Land fest im Griff: 63 - 75 Urlaubstage im Jahr sind schon ein gewaltiger Anreiz. Der gesetzliche Urlaubsanspruch für den Rest der arbeitenden Bevölkerung liegt bei 20 Tagen - nur mal so zum Vergleich.
Sicher: Lehrerschelte ist immer bequem. Aber ich habe den Verdacht, dass wir hier gesellschaftlich einen großen, systematischen Fehler begehen, da Kinder hauptsächlich durch Beispiel lernen. Dulden wir weiter feudale. Lebensferne, vielleicht sogar faule Ausbilder, sollten wir uns über die Lustlosigkeit der jüngeren Generation nicht wundern. Ebenso geht viel Potential verloren.
Ich kehrte ja in die Schule zurück - aber als Sendbote der Bundesagentur für Arbeit. Sollte mich gezielt um Schüler kümmern, die von den Lehrern aufgegeben wurden. War ein Riesenspaß. Mein Lieblingsbeispiel ist eine Hauptschülerin, die jetzt Jura studiert, anstatt im Einzelhandel zu versauern. Habe aber da noch andere Beispiele, zum Beispiel den jungen Mann, der direkt nach der Schule stellvertretender Filialleiter wurde... Trotz massivem Mobbings seitens der Lehrer. Sein Vater war mal im Gefängnis, das war es dann für den jungen Mann.
Ein anderes Leben, ein anderes System ist also möglich. Natürlich sind auch die Klassen zu groß, die Gebäude zu häßlich, die Massenabfertigung entwürdigend - und die Ergebnisse unsere jetzigen Systems erbärmlich - ohne den milliardenschweren Nachhilfemarkt (mit geschätzt 750000 Nachhilfelehrern) wäre die Katastrophe noch größer.
Was Lehrer sollen wird aber deutlich anhand des Schicksals der Lehrerin, die nur "Einsen" vergab, weil ihre Schüler ihrer Ansicht nach so gut waren. Sie bekam von ganz oben die Anweisung, den "Notenrahmen" voll auszuschöpfen, sonst droht Entlassung.
Was, wenn ihre Schüler wirklich so gut gewesen wären?
Wäre doch mal schön, wenn wir da Veränderungen diskutieren könnten, oder? Immerhin... Niemand in diesem Land entkommt... Dem Lehrer. Niemand. Oder?
Text- und Bildquelle: Facebook. Herausgegeben von Der Eifelphilosoph auf Facebook. Haftungsausschluss!
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