Gut, versuchen wir mal das Unmögliche - den Faschismus der Gegenwart und Zukunft zu beschreiben - kurz. AfD-Fans können sich beruhigt zurücklehnen - um sie geht es heute nicht, diese Retroform ist erstmal uninteressant. Faschismustheorien, die nur in die Vergangenheit blicken, sind da ebenfalls wenig tauglich, weil der Faschismus lebendig ist und seine Formen anpasst: das haben wir nach 1933 hinreichend studieren dürfen. Ich denke da auch eher an den "ewigen Faschismus", wie Umberto Ecco ihn beschrieben hatte - allerdings auch eher eng an die jüngere Vergangenheit orientiert. Im Kern möchte ich drei Elemente des Faschismus benennen, die alte und neue Formen auszeichnet. 1: Der Übermensch, der von Natur aus den Untermenschen unhinterfragbar überlegen ist: als Experte, als Arier, als richtiger Gläubiger, Aufgewachter, als Elite, als von den Göttern besonders auserwählte Gestalt. Ein Beispiel? Japan. Alle Japaner - und vor allem die Kaiser - stammen direkt von der Göttin Amaterasu ab. Wir hingegen vom Affen, der aus einem idiotischen, geistlosen Zufall durch einen Unfall entstanden ist. Das gibt ziemlich viel Selbstbewusstsein - für Japaner, während wir Langnasen da... Nun ja- recht arm aussehen. 2: Die soziale Dimension: der hemmungslose Einsatz auch tödlicher Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, sei es durch Waffengewalt... Oder durch aushungern. Wer da an Hartz IV denkt, liegt völlig richtig. Armut tötet derzeit - auch in Deutschland - Millionen von Menschen... Wenn man berechnet, dass 16 Millionen Armen jeweils 10 Lebensjahre gestohlen werden. Jenseits der Grenzen ermorden wir mehr. Das wären 160 Millionen Lebensjahre in einem 80 Millionen Volk - also derzeit 2 Millionen Tote. Wenn man die Rechenkünste der Pharmaindustrie benutzt. 3: Die nicht mehr hinterfragbare halbreligiöse Legitimation des Status des Übermenschen, sei es durch einen von der "Vorsehung" gesandten Führers - oder durch den Glauben an die seligmachende "unsichtbare Hand des Marktes". Der NS-Faschismus ist in dieser Hinsicht nur ein Einzelfall in einem faschistischen Tornado, der seinerzeit auch in den USA wütete - bis heute - aber dank der Weigerung des Generalmajors Smedley Butler, die Aufständischen auf Washington marschieren zu lassen, scheiterte. Ich denke, diese drei Elemente beschreiben alle Formen des Faschismus der Vergangenheit - und lassen den Faschismus der Moderne leichter erkennen. Er nennt sich Neoliberalismus. Seine Priester sind von Gott direkt erwählt - dem "Markt", der mit seiner "unsichtbaren Hand" zum Wohle aller arbeitet - jedenfalls aller, die ihn anbeten und durch ihn ihre Umwelt ausbeuten. Für Krankenschwestern Altenpfleger und Kindergärtner ist da kein Platz, Arbeitslose, Kranke und Rentner sind nur "Kosten auf zwei Beinen", parasitäre Minderleister, deren Existenz - noch - zähneknirschend geduldet wird. Seine Macht erstreckt sich nicht mehr über eine Nation, sondern über den Globus, Faschismus 2.0 hat die Nation hinter sich gelassen, die braucht er nicht mehr, die dirigiert er mit leichter Hand über die internationalen Finanzmärkte. Seine Utopie ist auch hinreichend beschrieben worden - und wird auch schon lokal gelebt: einige wenige, naturnahe Zentren voller Reichtum und Glück - auf künstlichen Inseln, Raumstationen oder abgeschotteten Siedlungsgebieten, während die Parasiten in den Megaslums der Restwelt langsam sterben - abgesehen von den Farmen, wo Organe für die Transplantation gezüchtet werden. Auf diese Zukunft bewegen wir uns Schritt für Schritt hin, man kann fast jeden Tag in den Nachrichten erkennen, wie wir langsam umgebaut werden - hin zu einer Menschenfarm. Das Versprechen das Neoliberalismus - die Freiheit des Individuums - heißt für normale Menschen: der brutale Kampf aller gegen alle auf dem Arbeitsmarkt, dem Immobilienmarkt und den Versorgungsmärkten. Das ist unser Alltag, gekennzeichnet von immer weniger Geld und immer höheren Rechnungen: die Gewalt des Aushungerns. Nazikarneval braucht der neue Faschismus nicht mehr, man erkennt sich an der Kleidung, von der sich andere ein Auto kaufen könnten - oder ein Haus. Während Corona haben wie sehen können, wie schnell und gründlich unsere zivile Ordnuing zerstört werden kann: es reicht eine Handvoll Bessermenschen - Übermenschen - im "Expertenrat" und unsere Freiheit ist dahin, die Forderung nach Gewalt in verschiedenen Formen gegen "Coronaleugner" und "Ungeimpfte" sind sicher noch gut in Erinnerung. Alles nur zum Schutz von Menschenleben, wie Gott es befahl. Oder im Dienste des Fortschritts. Und der Wissenschaftsgläubigkeit. Wer diese Definition versteht, merkt schnell, dass der ewige Faschismus heute an vielen Fronten vorrückt, gerade der Übermensch feiert Hochkonjunktur: als Radfahrer gegen Dieselnazis, als Veganer gegen Fleischesser, als Klimaretter gegen Umweltsäue. Der Faschismus ist nicht gebunden an "rechts" oder "links" - rechts hatte in der Vergangenheit nur günstigere Gelegenheiten, aber der aufgeklärte, reine Kommunist ist auch nur eine Art Übermensch. Ich arbeite an diesen Theorien noch. Ich könnte sie auch kürzer fassen: die hemmungslose, durch die Natur selbst gerechtfertigte Gewalt des Stärkeren gegen Schwächere - der Sozialdarwinismus - ist der Kern der braunen Seuche. So ist halt die Natur - und warum sollte sich der Mensch über sie erheben dürften und das Schwache schützen, das sie selbst gnadenlos aussortiert? Für eine grobe Orientierung in der Gegenwart halte ich sie jedoch erstmal für tauglich - obwohl ich sie gerne noch viel weiter ausführen würde. Oder? Man merkt dann aber auch, dass der konsequente Antifaschist derzeit ziemlich allein auf dem Felde steht - oder? Es ist nicht eine kleine AfD, die ihn bedroht - sondern einegewaltige, superreiche, hochintelligente völlig skrupellose Bestie, die sich gerne ausleben möchte, wie es ihr gefällt - auch an Kindern. Was aber nach wie vor gilt: wir sind mehr. Viel mehr. Nur halt: unorganisiert, kopflos, mittellos - aber all das kann man ändern. Oder?
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